Grüne Schule des botanischen Gartens Bonn: Eine Reise in die Welt der Pflanzen

Ein Bericht über die Kursreihe zur Bestimmung von Pflanzen in der Grünen Schule des botanischen Gartens Bonn

Die Natur birgt unzählige Geheimnisse, und die Faszination für Pflanzen kann uns tief in ihren Bann ziehen. Für den FörTax-Club bot die Grüne Schule des botanischen Gartens Bonn eine einzigartige Gelegenheit, ihre Artenkenntnis in Bezug auf Pflanzen zu erweitern. Im Rahmen einer spannenden Kursreihe zur Bestimmung von Pflanzen konnten sie eine faszinierende Welt der Botanik entdecken. Dieser Artikel nimmt dich mit auf ihre Reise, in der sie sich unter anderem mit fleischfressenden Pflanzen, Kartierung, Spargelgewächsen, Hahnenfußgewächsen, Gräsern und Binsengewächsen auseinandersetzten.

Rundgang durch den botanischen Garten und die faszinierende Welt der Fleischfressenden Pflanzen

Der Kurs begann mit einem großen Spaziergang durch den botanischen Garten, um über diesen einen ersten Überblick zu bekommen. Dieser Spaziergang hatte jedoch schon ein Thema, nämlich: Ein Blick in die außergewöhnliche Welt der fleischfressenden Pflanzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten verschiedene Arten kennen, darunter die berühmte Venusfliegenfalle und der Sonnentau. Die Blätter des Sonnentaus sind mit klebrigen Drüsen bedeckt, die einen glitzernden Tautropfen absondern. Dieser Tautropfen dient als eine Art „Klebstoff“, der Insekten anlockt und gefangen hält. Sobald ein ahnungsloses Insekt auf den klebrigen Blättern landet, beginnt die Drosera rotundifolia, ihre Tentakel zu bewegen und das Beutetier festzuhalten. Die Tentakel krümmen sich um das gefangene Insekt und schließen es in einen tödlichen Griff ein. Anschließend setzt die Pflanze Verdauungsenzyme frei, um die Beute langsam zu zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe aufzunehmen. Der Fangmechanismus des Sonnentaus ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Natur und ermöglicht der Pflanze, in nährstoffarmen Böden zu überleben. Neben dieser Anpassung lernten die Jugendlichen weitere Anpassungen anderer fleischfressender Pflanzen an ihre Umwelt und ihre einzigartigen Methoden, Insekten zu fangen und zu verdauen, kennen. Sie waren begeistert von den ausgeklügelten Mechanismen und dem Zusammenspiel von Natur und Überleben.

Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Foto: Karsten Stehr

Grundlagen der Pflanzenbestimmung

Der zweite Kurstag konzentrierte sich auf die Grundlagen der Pflanzenbestimmung. Dieser Kurs bot den Teilnehmenden eine solide Basis, um Pflanzen anhand ihrer Merkmale und Eigenschaften zu identifizieren. Von der Unterscheidung zwischen verschiedenen Blattformen bis hin zur Bestimmung von Blütenarten erlernten die Jugendlichen wichtige Methoden und Techniken, um die Vielfalt der Pflanzenwelt besser zu verstehen. Sie erhielten Einblicke in die Terminologie und das Vokabular, das von Botanikern verwendet wird, und konnten dieses Wissen praktisch anwenden. Der Kurs bot eine Mischung aus theoretischem Unterricht und praktischen Übungen, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Pflanzen bestimmten.

Die Kunst der Kartierung

Nachdem die Jugendlichen einen Einblick in die Welt Pflanzenbestimmung und der fleischfressenden Pflanzen erhalten hatten, war es Zeit, ihre eigene Forscherseite zu entdecken. Im zweiten Teil des Kurses wurden sie in die Grundlagen der Kartierung eingeführt. Ausgestattet mit Karten und Instrumenten machten sie sich auf den Weg, um bestimmte Habitate im botanischen Garten zu finden, Pflanzen zu bestimmen und ihre Standorte zu markieren. Die Kartierübung erforderte Genauigkeit und Aufmerksamkeit für Details, und die Jugendlichen lernten, wie wichtig präzise Daten für die Erforschung und den Schutz von Pflanzen sind.

Die Vielfalt der Spargelgewächse und Hahnenfußgewächse

Im nächsten Teil des Kurses widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Erforschung von Spargelgewächsen und Hahnenfußgewächsen. Sie tauchten ein in die erstaunliche Vielfalt dieser Pflanzenfamilien und lernten, wie man sie anhand charakteristischer Merkmale identifiziert. Hier geht es zum Artikel über die Spargel- und Hahnenfußgewächse: https://foertax.de/allgemein/foertax-club-goes-green-pflanzenbestimmung-in-der-gruenen-schule-des-botanischen-gartens-bonn

Die Geheimnisse der Gräser und Binsengewächse

Im letzten Teil des Kurses richteten die Teilnehmenden ihre Aufmerksamkeit auf Gräser und Binsengewächse. Diese unscheinbaren Pflanzen spielen eine wichtige Rolle in vielen Ökosystemen und sind oft schwer zu bestimmen. Die Jugendlichen lernten verschiedene Gräser und Binsen anhand ihrer Wuchsform, Blütenstände und anderer Merkmale zu unterscheiden. Sie entdeckten, dass auch in vermeintlich unscheinbaren Pflanzen eine erstaunliche Vielfalt steckt.

Samen der Luzula sudetica Wichtig beim bestimmen das Verhältnis des Elaisomen (Ölkörperchen des Samens) zur Gesamtgröße des Samens selbst.
Morgensternsegge (Carex grayi)
als Vertreter der Sauergrasgewächse

Die Kursreihe zur Bestimmung von Pflanzen in der Grünen Schule des botanischen Gartens Bonn war eine inspirierende Erfahrung für die teilnehmenden Jugendlichen. Obwohl einige der Teilnehmenden schon sehr viele Pflanzen kannten erweiterten ihre Artenkenntnis und tauchten in die faszinierende Welt der Botanik ein. Von fleischfressenden Pflanzen über Kartierung bis hin zu Spargelgewächsen, Hahnenfußgewächsen, Gräsern und Binsengewächsen – der Kurs bot eine breite Palette an Themen.