Biodiversität im Speiballen: FörTax-Club auf Spurensuche

Will man erfahren, was eine Eule frisst, könnte man sie natürlich lange beobachten. Eine andere Möglichkeit ist es, Eulengewölle zu untersuchen. Vögel wie zum Beispiel Greifvögel, Reiher und Eulen würgen einen Ballen aus unverdaulichen Resten hervor.

In den vorherigen Stunden, hatte sich der FörTax-Club mit den zehn in Deutschland heimischen Eulenarten beschäftigt und etwas über den Lebensraum und Erkennungsmerkmale gelernt.

Nun wollten sie etwas über die Ernährung von Eulen herausfinden. Die Jugendlichen schauten sich zuerst die Gewölle genau an. Je nach Aussehen und Form kann so festgestellt werden, von welcher Art sie stammen. Schleiereulengewölle sind mit ihrem dunklen, glatten Überzug leicht erkennbar, aber bei anderen Arten war es weniger einfach.

Die Gruppen weichte die Gewölle in Wasser ein, damit sie weicher wurden und begann dann, mit Werkzeugen die Gewölle auseinanderzunehmen. Das Ergebnis rief auch Überraschung hervor. „Da sind Käferflügel drin!“, fiel Eveline auf.

Im Gegensatz zu Greifvögeln, deren Gewölle kaum oder keine Knochen mehr enthalten, kann man in Eulengewöllen gut erhaltene Knochen finden. Mithilfe der Schädel konnten die Jugendlichen bestimmen, ob es sich bei ihren „Funden“ um Wühlmäuse (Kurzschwanzmäuse), Echte Mäuse (Langschwanzmäuse), Spitzmäuse oder Singvögel handelt. Dabei war die Beschaffenheit des Gebisses besonders hilfreich. Bei Nagetieren wie Wühlmäusen und Echten Mäusen erkannte die Gruppe die typischen Nagezähne. Wühlmäuse besitzen Zahnreihen, die an ein Zickzackmuster erinnern. Die Zähne von Echten Mäusen haben im Gegensatz zu Wühlmäusen deutlich sichtbare Wurzeln und seitlich abgerundete Kronen. Spitzmaus-Gebisse lassen sich daran identifizieren, dass die eine geschlossene Kieferreihe haben.

Die Gewölle geben Aufschluss darüber, was in das Beutespektrum der Eulen fällt und wie die Artenvielfalt im Lebensraum der Eulen aussieht. Als nächstes steht eine Eulenbeobachtung in Rhöndorf an, um nicht nur Präparate, sondern auch lebende Tiere zu sehen.